Die markante Stimme des Sängers Andreas Mutter mag vielleicht an Diego erinnern, doch spätestens wenn die im Vergleich rockigere Gitarre von Michael Hinz (Ex »Bone Idles«) erklingt und sich das Wechselspiel zwischen Synthesizer (Steffen Geier) und Gitarre entwickelt, endet die Ähnlichkeit. InDecision klingen weniger verspielt, sie sind rougher, ohne jedoch dabei die Sphäre zu verlieren. Post-Punk, Dark Wave und ein Hauch der 80er wecken Emotionen. Der klare Beat von Christian Fluri (der ebenfalls bei Diego die Felle bearbeitete) wird durch den harten Bass von Freddy Joras (Ex »Noisome«) druckvoll unterstützt und bietet genug Raum für Harmonien, die nicht nur in die Beine, sondern auch unter die Haut gehen. Lieder wie »The Constant«, das einen nicht atmen lassen möchte, bis es sich endlich in ein Soundgewitter auflöst, oder »Piper«, um welches The Cure die fünf Karlsruher beneiden dürften, haben es zwar bisher noch nicht auf ein Album geschafft, doch es kann nicht mehr lange dauern, bis InDecision nach ihrer letztjährig erschienenen Vinyl-Single eine EP oder gar ein Album veröffentlichen werden. Bis es soweit ist, sollte man keines ihrer Konzerte verpassen und sich selbst davon überzeugen, dass Unentschlossenheit sehr wohl entschlossen klingen kann.