„Ich war ein Mensch, der im Schlaf geträumt hat, dass er eine Ente ist!“, beginnt ein Sketch von Karl Valentin, worin sich der Protagonist darüber beschwert, aufgeweckt worden zu sein, bevor er als Ente einen Wurm fressen konnte ... Willkommen zum zweiten International-Music-Album mit dem fantastischen Titel „Ententraum“. Zwar hat die Band ihr Album nicht nach der alten Karl-Valentin-Nummer benannt, aber es ist doch ein schöner Zufall. International Music gehen auf einen einstündigen Psychedelic-Rock-Trip zum kollektiven Träumen, wobei sie glücklicherweise von niemandem gestört werden. „Wenn ich wüsste, was in dieser Kiste ist, küsste ich Dich, den Fürst von Metternich“ beginnt der 17 Lieder starke Epos. Als hätten die Beatles ihre Inspiration für das Weiße Album nicht nur in Indien, sondern auch bei einem schottischen Dudelsackvirtuosen gesucht. Dann taucht Herr Schmidt als „Gedankenzähler“ auf und tritt immer mal wieder als eine Art manischer Philosoph in Erscheinung. Ein großer Geschichtenerzähler voller versponnener und entzückender Ideen. Was verrückt ist: Alles in diesem surrealen Ententraum ergibt Sinn, sobald die Band zum Chorgesang anstimmt. Der für sie typische Harmonie-Gesang klingt, als sängen The Byrds gerade zusammen mit Ian Curtis. Sixties-Pop und 80er-Jahre-Postpunk in einer vollkommen stimmigen Einheit. "The Age of Aquarius" und "Zurück zum Beton" oder „Monarchie und Alltag“ im Gewand von Tropical und Stonerrock. Zur Freude Karl Valentins vermutlich.